| Dörpen, 29.07.2015
Das emsländische Frauenförderprojekt „Kompass – Kompetent und orientiert: Arbeit und Leben zusammen sehen“ des BTZ des Handwerks in Dörpen beendet seinen ersten Durchgang erfolgreich. Nun geht es in die zweite Runde.
Das Ziel, ALG-II beziehende Frauen, die als Minijobberinnen tätig sind, in sozialversicherungspflichtige und existenzsichernde Beschäftigung zu vermitteln, wurde bei Teilnehmerinnen erreicht. So konnte z.B. Mahije Berisha, die vor 23 Jahren als Flüchtling vor dem Jugoslawienkrieg ins Emsland kam, ihren 450-Euro-Job mit Unterstützung der begleitenden Sozialpädagogen ausbauen. Sie arbeitet inzwischen nicht nur als Reinigungskraft in einem Supermarkt, sondern auch noch in einer Schule und einem Kindergarten.
„Ich will ja arbeiten, um meinen Lebensunterhalt selber zu bestreiten“, so die Kosovarin. „Aber alleine hätte ich das alles nicht geschafft“, bringt sie ihre Dankbarkeit gegenüber den BTZ-Mitarbeitern Brigitte Ferner-Hinken und Ulf Romeik zum Ausdruck. Diese kümmern sich neben der Stellenakquise auch um das persönliche Coaching der teilnehmenden Frauen. Dazu gehören unter anderem die Reflektion der persönlichen Lebenssituation sowie auch Orientierung zu geben in der momentanen Lebensphase und mögliche neue Wege aufzuzeigen.
Weiterhin zählen ein effektives Bewerbungstraining und die Kontaktaufnahme mit Betrieben zu den Aufgaben. „Die Frauen coachen und helfen sich auch untereinander“, betont Brigitte Ferner-Hinken. „Und zahlreiche externe Referenten haben wertvolle Informationen wie z.B. zu Rentenfragen, zum Führerschein oder zum Thema Schulden beigesteuert“, ergänzt Ulf Romeik.
Finanziert wird das Frauenförderprojekt vom Jobcenter des Landkreises Emsland. Neben dem Ziel, dass die Frauen ihren Lebensunterhalt durch eigene Arbeit erreichen, was auch das Selbstwertgefühl steigert, geht es ferner um die Erhöhung der Frauenbeschäftigungsquote, die im Emsland geringer ist als im Landesdurchschnitt. Weiterhin soll durch Berufemarketing und die Vermittlung von Frauen in geschlechtsuntypische Berufe ein konkreter Beitrag zum Abbau von Geschlechterstereotypen am Arbeitsmarkt geleistet werden.
Der zweite Durchgang läuft seit dem 20. Juli bis zum Ende des Jahres. Weitere Informationen unter hier.
Mahije Berisha (Mitte) ist dankbar für die Hilfe von Brigitte Ferner-Hinken und Ulf Romeik vom BTZ des Handwerks.
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